Mein Weg als Stimmbildnerin

1988 in Lenzburg AG geboren, statteten mich mein mexikanischer Vater und meine halb deutsche, halb Schweizer Mutter mit einem früh erkennbaren Gesangstalent und einem Namen, der nach «Künstlerin!!» schrie, aus. Gestatten: Pamela Méndez. In meiner Kindheit war ich sehr rebellisch, was dazu führte, dass ich bereits im frühen Alter von 12 Jahren ein Internat besuchte: die Ecole d’Humanité. Dadurch kam ich frühzeitig mit Menschen aus verschiedensten Kulturen in Kontakt und konnte besonders vom reichhaltigen kulturellen Angebot vor Ort profitieren. Stimmbildung, Feldenkrais, Yoga, Atemtechnik und Meditation waren mir schon ab dem 12. Lebensjahr zugänglich.

Im Alter von 14 Jahren hatte ich das Privileg, bei Louis Spritzer Unterricht zu nehmen, einem kanadischen Stimmpädagogen, der Größen wie Céline Dion unterrichtete und mit vielen Ansätzen der Feldenkrais-Methode arbeitete. Aufgrund der Turbulenzen in meinem Leben schien meine Stimme eingequetscht zu sein, und ich konnte kaum noch Klänge erzeugen. Louis Spritzer benötigte gerade mal 15 Minuten, um meine Stimme vom Schlimmsten zu befreien. Er erschien mir in dieser Zeit als die vertrauenswürdigste Person, die ich je getroffen hatte. So fühlte es sich damals für mich an, und ich wusste, dass ich das, was er tat, auch anderen geben wollte: das Vertrauen in ihre Stimme zurückbringen.

Jahre später wurde mein Leben wieder sehr anspruchsvoll. Die Zeit an der HKB für Jazzgesang war geprägt von ständiger Heiserkeit und Stimmbandentzündungen. Als mir Bettina Klöti aus Zürich helfen konnte und erwähnte, dass sie unter anderem mit Lichtenberger Übungen arbeitete, zögerte ich nicht: 2013 besuchte ich zum ersten Mal das Lichtenberger Institut und war sofort entschlossen, den Studiengang zu absolvieren. Dies tat ich in zwei Etappen, sodass ich im Herbst 2023 nach 10-jähriger Auseinandersetzung mit einem Lehrdiplom abschloss. Mehr zum Lichtenberger Institut finden Sie HIER.

Parallel zu dieser Weiterbildung beschäftigte ich mich im Selbststudium mit der Atemtechnik nach Scheufele-Osenberg und erweiterte kontinuierlich mein Repertoire mit neuen Übungen im Bereich des Faszientrainings, Feldenkrais, Yoga und anderen Atemtechniken. All diese Erfahrungen bilden den Boden für meinen heutigen Unterricht. Nicht zuletzt aufgrund meiner Erfahrungen auf dem Internat sowie meiner kulturellen Recherche als Songwriterin ist mir das Einbeziehen und Lernen kultureller Hintergründe von Liedern ebenso wichtig. Das Fundament des Unterrichts bildet die physiologische Stimmbildung. Im weiteren Schritt ist mir Authentizität und Resonanz mit den Inhalten, den Texten und den Urhebern von Liedern ein großes Anliegen. Das Künstlerische, Kulturelle, Physiologische und Technische sind in meinem Unterricht stark miteinander verwoben. Singen war für mich immer auch ein Mittel zur psychischen Resilienz. Dieses Geschenk gebe ich gerne weiter.